
Lohnt sich Volleinspeisung bei Photovoltaik?
Wenn Sie in eine Solaranlage investieren, stehen Sie vor der Frage: Erzeugten Strom komplett ins Netz einspeisen oder bevorzugt selbst verbrauchen mit Stromspeicher – Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung? Die Volleinspeisung bietet auf den ersten Blick einen großen Vorteil: Die Vergütung für den eingespeisten Strom fällt höher aus als bei der Überschusseinspeisung. Doch lohnt sich das Modell Volleinspeisung in Zeiten sinkender Einspeisevergütung, steigender Strompreise und smarter Speichertechnologie wirklich und auch für die Zukunft?
„Photovoltaik-Volleinspeisung oder -Überschusseinspeisung?“ In diesem Artikel erfahren Sie, was Volleinspeisung bei PV-Anlagen bedeutet und wie sie sich von der Überschusseinspeisung unterscheidet. Außerdem zeigen wir, warum eine Solaranlage mit Volleinspeisung für Privathaushalte wenig lukrativ ist – und warum der Eigenverbrauch mit Speicher fast immer die wirtschaftlichere Wahl darstellt. Plus: Tipps für alle, die von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch wechseln wollen.
Volleinspeisung bei PV-Anlage: Vergütung und Funktionsweise
Bei der Volleinspeisung wird der gesamte Solarstrom einer PV-Anlage ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dafür erhält der Anlagen-Betreiber eine höhere Einspeisevergütung als bei der Überschusseinspeisung. Seinen eigenen Stromverbrauch deckt er weiterhin komplett über seinen Stromversorger – zu den üblichen Marktpreisen. Aber Vorsicht: Die Abhängigkeit vom Strommarkt sowie der Verzicht auf PV-Eigenverbrauch machen das Modell Volleinspeisung bei Photovoltaik für Privathaushalte meist unattraktiv.
EEG und Volleinspeisung: Diese Vergütung erhalten Betreiber
Seit der letzten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023 gilt: Entscheiden sich Betreiber einer PV-Anlage für Volleinspeisung, erhalten sie eine Vergütung, die zwar über der Überschusseinspeisung liegt, aber unter Berücksichtigung sinkender Sätze kritisch betrachtet werden sollte. Dadurch soll primär der Ausbau von Photovoltaik weiter vorangetrieben und Betreiber dazu motiviert werden, ihre vorhandene Dachfläche selbst dann für Solarenergie zu nutzen, wenn ihr eigener Stromverbrauch gering ist.
Bei negativen Strompreisen entfällt die PV-Einspeisevergütung in den meisten Fällen allerdings sogar komplett. Dafür sorgt das am 25. Februar 2025 in Kraft getretene Solarspitzengesetz. Bestandsanlagen haben zwar Bestandsschutz unter bestimmten Bedingungen, jedoch ist die damit angestrebte Richtung recht klar für die Zukunft der Volleinspeisung.
Eigenverbrauch von Strom: Wie funktioniert die Überschusseinspeisung?
Bei der Überschusseinspeisung wird der selbst erzeugte Solarstrom vorrangig im eigenen Haushalt verbraucht. Nur der nicht benötigte, überschüssige Strom wird automatisch ins öffentliche Stromnetz eingespeist und vergütet. Die Überschusseinspeisung kombiniert also den Eigenverbrauch mit einer zusätzlichen Einnahmequelle.
Die Einspeisevergütung bei der Überschusseinspeisung ist geringer als die Einspeisevergütung für Volleinspeisung. Dafür reduzieren sich die Kosten für den Verbrauch von Strom aus dem öffentlichen Netz. Mit Hilfe eines Stromspeichers, wie der sonnenBatterie, lässt sich der Eigenverbrauch zusätzlich steigern, da dieser den erzeugten Solarstrom zwischenspeichert und zum Beispiel am Abend oder nachts zur Verfügung stellen kann - dann, wenn Eigenstrom gebraucht wird, auch wenn die Sonne nicht scheint.
Warum sich Photovoltaik-Volleinspeisung für Privathaushalte meist nicht lohnt
Trotz der höheren Einspeisevergütung für Volleinspeiser rechnet sich das Modell für die allermeisten Privathaushalte nicht. Das liegt vor allem an konstant sinkenden Vergütungssätzen, der Abhängigkeit von steigenden Marktpreisen und dem Wegfall der Vergütung für Volleinspeisung bei negativen Strompreisen durch das Solarspitzengesetz. Volleinspeiseanlagen erhalten bis zu einer Leistung von 10 kWp 12,47 Cent und ab 10 kWp noch 10,45 Cent pro Kilowattstunde (Stand August 2025: Quelle). Die Vergütungssätze für neue Anlagen sinken alle 6 Monate um ein Prozent. Da die Einspeisevergütung regelmäßig abgesenkt wird, lohnen sich PV-Anlagen vor allem, wenn ein großer Teil des Stroms selbst verbraucht wird.
Wer auf PV-Eigenverbrauch mit Batteriespeicher setzt, profitiert langfristig vom selbst erzeugten Strom und hoher Unabhängigkeit.
Mit Stromspeichern von sonnen haben Sie sogar die Möglichkeit mit Notstrom und Ersatzstrom bei einem Stromausfall Ihren Haushalt weiter mit Strom zu versorgen. Hier finden Sie mehr Infos zum Unterschied zwischen Notstrom und Ersatzstrom bei Photovoltaik und erfahren, welche Lösungen sonnen hier bietet.
Die wichtigsten Argumente gegen Volleinspeisung für Privathaushalte im Detail:
Die Einspeisevergütung sinkt – die Strompreise steigen
Egal ob Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung: Die Vergütung für eingespeisten Solarstrom unterliegt einem monatlichen Degressionsmechanismus. Das heißt: Der Vergütungssatz für neue Anlagen sinkt regelmäßig, abhängig vom bundesweiten Zubau an Photovoltaik-Leistung. Bereits in Betrieb genommene Anlagen behalten ihren Vergütungssatz. Neue Volleinspeiseranlagen haben schlechtere Karten. Gleichzeitig bewegen sich die Strompreise am Markt auf einem hohen Niveau.
Ein Beispiel: Für eine Volleinspeise-Anlage bis 10 kWp betrug die Vergütung im Frühjahr 2025 ca. 13 Cent/kWh – im Vergleich zu rund 8 Cent/kWh bei der Überschusseinspeisung. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, spart jedoch am meisten, denn es muss viel weniger Strom aus dem Netz bezogen werden für den eigenen Haushalt. Plus: Die Differenz zwischen Einspeisevergütung und eigenem Strompreisbezug vergrößert sich stetig – zulasten derer, die vollständig einspeisen.
Keine Einspeisevergütung für Volleinspeiser bei negativen Strompreisen
Durch den Siegeszug der erneuerbaren Energien kommt auch es immer öfter zu sogenannten negativen Strompreisen, vor allem an sonnigen Tagen mit geringer Stromnachfrage (zum Beispiel Mittags sowie an Wochenenden oder Feiertagen). Dann kann der Preis an der Strombörse unter null sinken. Netzbetreiber müssen diesen Strom zwar weiterhin abnehmen, aber seit Inkrafttreten der EnWG-Novelle 2025 (Solarspitzengesetz) gibt es hier in vielen Fällen keine Vergütung mehr. Gerade bei kleineren PV-Anlagen, die auf eine gleichmäßige Einnahme aus der Einspeisung setzen, entsteht so eine wirtschaftliche Unsicherheit (mehr dazu im verlinkten Artikel zum Solarspitzengesetz). Wer seinen PV-Strom selbst verbraucht, kann langfristig Kosten sparen und sich unabhängiger von schwankenden Strompreisen machen.
Hohe Stromkosten durch fehlenden Eigenverbrauch
Ein zentrales Argument gegen die Volleinspeisung ist die Tatsache, dass PV-Anlagen-Betreiber ihren gesamten Strombedarf weiterhin zum Marktpreis einkaufen müssen – selbst, wenn die Sonne scheint und das eigene Dach Strom produziert.
Im Gegensatz dazu sorgt der Eigenverbrauch für eine direkte Reduktion der monatlichen Energiekosten – insbesondere dann, wenn ein Stromspeicher zum Einsatz kommt, der auch abends und nachts kostenlos Solarstrom bereithält.
Steigende Netzentgelte und Abgaben
Die Stromrechnung setzt sich nicht nur aus dem Arbeitspreis von Strom zusammen, sondern enthält auch Netzentgelte, Umlagen und Steuern. Diese Kosten steigen in Zukunft vermutlich weiter, was die Attraktivität des Strombezugs aus dem Netz zusätzlich dann schmälern wird.
Verpasste Chance auf Unabhängigkeit von Strompreisen
Wer seinen eigenen Strom nutzt, kann sich weitgehend unabhängig von Strompreis-Schwankungen, geopolitischen Krisen oder Versorgungsengpässen machen. Die Volleinspeisung bietet diese Unabhängigkeit nicht. Im Gegenteil: Sie führt zu einer starken Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz.
Gerade in Zeiten steigender Energiekosten und wachsendem Bewusstsein für nachhaltige Selbstversorgung ist das ein gewichtiges Argument für eine Eigenverbrauchsstrategie bzw. die Überschusseinspeisung.

Wechsel von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch: Eine gute Idee?
In vielen Fällen können Betreiber einer PV-Anlage von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch bzw. Überschusseinspeisung umstellen. Dafür gelten einige technische Voraussetzungen. Außerdem kann ein Austausch des Zählers oder ein Wechsel des Netzanschlusskonzepts notwendig sein. Aber für viele Privathaushalte lohnt sich der Umstiegt finanziell – und vor allem in Kombination mit einer Speicherlösung sparen private PV-Anlagen-Betreiber langfristig Geld.
Ist ein Wechsel von Volleinspeisung auf Überschusseinspeisung möglich?
Vor allem bei neueren Anlagen ist ein Umstieg von Volleinspeisung auf Überschusseinspeisung grundsätzlich möglich. Folgende 3 Aspekte gibt es dabei zu beachten:
1. Technische Voraussetzungen prüfen
• Wechselrichter: Der vorhandene Wechselrichter muss für den Eigenverbrauch geeignet sein. Viele Modelle unterstützen beides. Bei älteren Anlagen ist eine Prüfung und ggf. ein Austausch notwendig.
• Zählerkonfiguration: Ebenfalls wichtig ist das Thema PV- Volleinspeisung und Zähler. Bei der Volleinspeisung kommt häufig ein sogenannter Einspeisezähler zum Einsatz, der nur misst, wie viel Strom ins Netz eingespeist wird. Für den Eigenverbrauch benötigen Betreiber zusätzlich einen Zweirichtungszähler, der die Einspeisung und den Netzbezug erfasst.
• Netzanschluss: Manche Volleinspeise-Anlagen sind nicht an den Hausstromkreis angeschlossen. In diesem Fall muss der Anschluss geändert werden, um den Solarstrom im Haushalt nutzen zu können.
2. Zählertausch oder -erweiterung beim Netzbetreiber beantragen
Ein Wechsel auf Eigenverbrauch ist meldepflichtig und muss beim Netzbetreiber beantragt werden. In der Regel ist damit der Tausch des Zählers verbunden.
3. Mögliche Anpassungen an der PV-Anlage: Je nach Konfiguration der bestehenden Anlage ist es notwendig, Leitungen umzulegen, den Anschlusskasten anzupassen oder die Steuerungstechnik zu erweitern (zum Beispiel mit einem Energiemanagementsystem).
Wie läuft der Wechsel von Volleinspeisung auf Überschusseinspeisung ab?
Der Wechsel von Volleinspeisung auf Überschusseinspeisung erfolgt meist in mehreren Schritten, die zu prüfen sind (hier kann Sie ein Fachpartner von sonnen jederzeit auch beraten):
1. Eigenverbrauchsoption prüfen (am besten mit einem PV-Fachbetrieb)
2. Netzbetreiber kontaktieren und Wechsel anmelden.
3. Ggf. Zählertausch und gegebenenfalls Umbauarbeiten vornehmen lassen
4. Anlage neu konfigurieren, inklusive Einbindung ins Hausnetz
5. Eigenverbrauch starten und kostenlos eigenen PV-Strom nutzen (am besten mit Stromspeicher)
Tipp: Viele Solarteure bieten Komplettpakete an, die den Umbau und die Integration eines Stromspeichers umfassen. Sie übernehmen auch die Kommunikation mit dem Netzbetreiber. Kontaktieren Sie uns dazu gerne für ein unverbindliches Angebot. Zur Anfrage.
Lohnt sich der Wechsel von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch?
Der Wechsel von Volleinspeisung auf Eigenverbrauch ist mit einmaligen Kosten verbunden, macht sich aber oft innerhalb weniger Jahre bezahlt – insbesondere bei einem hohen Stromverbrauch im Haushalt. Wer zusätzlich in einen Speicher investiert, kann seine Stromrechnung langfristig drastisch senken und sich unabhängiger vom Strommarkt machen.
Fazit: Was ist besser – Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung?
Wenig Aufwand und eine feste Vergütung: Die Photovoltaik-Volleinspeisung erscheint im ersten Moment attraktiv. In der Realität lohnt sie sich für Privathaushalte kaum. Denn obwohl bei einer PV-Volleinspeisung die Vergütung höher ausfällt als bei einer Überschusseinspeisung, verlieren private PV-Anlagen-Betreiber meist langfristig Geld: Sie müssen weiterhin hohe Strompreise zahlen und sind abhängig von schwankenden Tarifen.
Die gute Nachricht für alle, die die Nachteile der Volleinspeisung erst jetzt entdecken: In vielen Fällen ist ein Wechsel von Volleinspeisung zu Überschusseinspeisung möglich. Die Kosten für den Wechsel amortisieren sich in der Regel schnell, ab dann profitieren PV-Anlagen-Betreiber voll von den Vorteilen der Überschusseinspeisung.
Mit einem intelligenten Stromspeicher wie der sonnenBatterie maximieren Haushalte Ihren Eigenverbrauch und ihre Unabhängigkeit vom Strompreis zusätzlich. Fragen Sie jetzt für eine sonnenBatterie ein unverbindliches Angebot an und lassen Sie sich beraten.