
Prognosebasiertes Laden: Wie Ihr Stromspeicher netzdienlicher arbeitet und gleichzeitig Stromkosten spart
Prognosebasiertes Laden ist eine Technologie, mit der moderne Batteriespeicher ihre Energieflüsse optimieren. Anhand von Wettervorhersagen, Produktions- und Verbrauchsprognosen legen sie damit ihre Ladezeiten auf den stets besten Zeitpunkt. Durch dynamische Tarife und die Verwendung von Strompreisprognosen lässt sich zusätzlich sparen.
Was wäre, wenn Ihr Stromspeicher nicht nur wüsste, wie viel Strom Ihre PV-Anlage heute produziert – sondern auch die nächsten drei Tage voraussagen könnte? Das ermöglicht prognosebasiertes Laden.
Mit prognosebasiertem Laden arbeiten Speicher netzdienlicher und können dabei helfen, Stromkosten zu sparen. Und ganz nebenbei erhöht prognosebasiertes Laden auch noch die Lebenserwartung der Batteriemodule. In diesem Artikel erfahren Sie, wie prognosebasiertes Laden funktioniert, welche Vorteile es bringt und wie sie davon profitieren können.
Was bedeutet prognosebasiertes Laden?
Batteriespeicher, die prognosebasiert laden, betrachten nicht nur den aktuellen Energiefluss. Sie beziehen zusätzlich Vorhersagen über zukünftige Bedingungen mit ein. Dazu gehören:
- Prognosen zur PV-Erzeugung (auf Basis von historischen Erzeugungsdaten und Wettervorhersagen)
- Prognosen zum Stromverbrauch (auf Basis von historischen Verbrauchsdaten)
Anhand dieser Prognosen entscheidet die Energiemanagementsoftware der Batterie, wann der optimale Zeitpunkt zum Laden ist.
Auch unsere sonnenBatterien können ab Generation eco8 prognosebasiert laden. In der Betriebsanleitung finden Sie die Funktion unter “Intelligentes Lademanagement”. Jede aktuelle sonnenBatterie besitzt außerdem die Fähigkeit, Prognosen zur Strompreisentwicklung in Ihre Ladeplanung mit einzubeziehen. In Verbindung mit unserem dynamischen Stromtarif ermöglicht das eine automatische Preisoptimierung. Mehr Informationen dazu finden Sie weiter unten im Artikel.
Unsere sonnenBatterie plant ihre Ladung auf Basis von Prognosen für die nächsten 72 Stunden. Dazu aktualisiert sie die Ladeplanung stündlich auf Basis neuer Daten. sonnen ist außerdem einer der ersten Hersteller, der postleitzahlgenaue Wetterprognosen zur Ladeplanung nutzt.
Forschende setzen sich für prognosebasiertes Laden ein
Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin forscht bereits seit 2013 zu Photovoltaiksystemen und Stromspeichern. 2025 hat sie die Initiative “Dein Stromspeicher kann mehr” ins Leben gerufen. Damit ruft die Forschungsgruppe Besitzerinnen und Besitzer von PV-Anlagen dazu auf, prognosebasiert ladende Stromspeicher zu nutzen.
sonnen ist als einer der ersten Speicherhersteller Teil der Initiative. Alle unsere sonnenBatterien können seit der Modellgeneration eco 8 prognosebasiert laden. In der Stromspeicher-Inspektion erreichte unsere sonnenBatterie 10 mit prognosebasiertem Laden die höchste Einsparung der sechs getesteten Batteriespeicher.
3 Vorteile von prognosebasiertem Laden
1. Der Stromspeicher arbeitet netzdienlicher
Beim “klassischen” Laden priorisiert der Batteriespeicher den Eigenverbrauch. Er nimmt sofort Strom auf, wenn ein PV-Überschuss entsteht – also die PV-Anlage mehr Strom produziert, als der Haushalt aktuell verbraucht.
Das kann besonders an Tagen mit viel Sonne zum Nachteil werden. An diesen Tagen gibt es oft schon morgens einen PV-Überschuss. Der Speicher lädt also sehr früh am Tag – und ist mittags, wenn die Sonne am stärksten scheint, schon voll. Der überschüssige Solarstrom wird dann den Rest des Tages ins Stromnetz eingespeist. Wenn das bei vielen Photovoltaikanlagen gleichzeitig passiert, entstehen Stromspitzen, die die Netzstabilität gefährden.
Wenn ein Stromspeicher prognosebasiert laden kann, lädt er nicht direkt morgens, sondern verschiebt den Ladevorgang in die Mittagszeit, wenn die PV-Produktion besonders hoch ist. Morgens wird dafür mehr Strom ins Netz eingespeist. Dadurch hilft der Speicher, Stromspitzen im Netz zu vermeiden. Das hilft der Energiewende, da so mehr PV-Anlagen ins Stromnetz integriert werden können.
2. Netzeinspeisung und Einspeisevergütung werden maximiert
Aufgrund der sogenannten “Solarspitzen” an sonnigen Tagen wurden Anfang 2025 mit dem Solarspitzengesetz zwei wesentliche neue Einschränkungen für neue Photovoltaikanlagen ab 7 kWp Leistung eingeführt:
- Ohne intelligentes Messsystem (Smart Meter) und Steuerbox darf die PV-Anlage nur noch 60 % ihrer maximalen Leistung ins Netz einspeisen. Strom, der darüber hinaus produziert und nicht verbraucht oder gespeichert wird, geht verloren.
- In Zeiten mit negativen Strompreisen wird Netzeinspeisung nicht mehr vergütet. Die “verlorenen” Stunden werden dafür an den Förderzeitraum (normalerweise 20 Jahre) angehängt.
Prognosebasiertes Laden hilft dabei, beide Einschränkungen zu minimieren. Denn: Negative Strompreise entstehen vor allem bei starker Mittagssonne – dann, wenn auch das Überschreiten der 60 % Beschränkung am wahrscheinlichsten ist.
Durch das Verlagern des Ladevorgangs in die Mittagszeit kann die Anlage also morgens Strom ins Netz einspeisen. Und dann, wenn besonders viel Sonnenenergie produziert wird und die Strompreise ins Negative fallen, nimmt die Batterie den überschüssigen Solarstrom auf.
In den folgenden Grafiken wird deutlich, wie prognosebasiertes Laden verhindert, dass durch die 60 %-Beschränkung des Solarspitzengesetzes überschüssiger Solarstrom verloren geht. Hier ist gut zu erkennen, dass die Batterie mit prognosebasiertem Laden erst ab kurz vor 10 Uhr den Ladevorgang startet. Ohne prognosebasiertes Laden lädt die Batterie schon ab 7 Uhr morgens. Wenn die PV-Anlage ab 12 Uhr die meiste Solarenergie produziert, ist der Speicher bereits voll. Dadurch geht wertvolle Energie verloren, was geringere Einspeisegewinne bzw. höhere Stromkosten nach sich zieht.


Übrigens: Im Rahmen der Stromspeicher-Inspektion 2025 hat die HTW Berlin Batteriespeicher von sechs Herstellern getestet, die prognosebasiert laden können. Das Ergebnis: Die sonnenBatterie 10 erzielt mit prognosebasiertem Laden die höchsten Einsparungen.
3. Die Lebensdauer der Batterie erhöht sich
Es gibt verschiedene Faktoren, die sich negativ auf die Alterung von Batteriezellen auswirken. Dazu gehören neben hohen Temperaturen und hohen Be- und Entladeleistungen außerdem hohe Ladezustände. Je länger ein Batteriespeicher also im voll oder fast voll geladenen Zustand verbringt, desto schneller altern seine Zellen.
Prognosebasiertes Laden kann diesem Effekt entgegenwirken. Wenn der Speicher an sonnigen Tagen nicht morgens, sondern erst mittags bzw. nachmittags lädt, ist er für einen kürzeren Zeitraum voll geladen. Laut des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) kann sich die Lebensdauer der Batterie dadurch um bis zu 3 Jahre verlängern.
Egal ob mit oder ohne prognosebasiertes Laden: Für unsere sonnenBatterien garantieren wir eine Lebenszeit von 10 Jahren oder 10.000 Ladezyklen. Im Labor haben wir sogar schon bis zu 28.000 Ladezyklen erreicht.
So aktiviert man prognosebasiertes Laden bei der sonnenBatterie
Im Normalfall ist das prognosebasierte Laden (“Intelligentes Lademanagement”) für die sonnenBatterie bereits ab Inbetriebnahme aktiviert. Auch nachträglich können unsere Fachpartner die Funktion mit wenigen Klicks aktivieren oder deaktivieren. Nach Aktivierung dauert es 7 Tage, bis das prognosebasierte Laden der sonnenBatterie startet. In dieser Zeit lernt der Algorithmus, wie hoch die Erzeugung und der Verbrauch typischerweise sind. So sind die Prognosen der sonnenBatterie von Beginn an so exakt wie möglich.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob das prognosebasierte Laden bei Ihrer sonnenBatterie aktiviert ist, erkundigen Sie sich gern bei Ihrem Fachpartner.
Die perfekte Ergänzung: Dynamischer Stromtarif mit Preisoptimierung
In Verbindung mit einem dynamischen Stromtarif ergibt sich eine weitere Möglichkeit, von den Prognosefunktionen des eigenen Stromspeichers zu profitieren. Wer unsere sonnenBatterie gemeinsam mit dem dynamischen Tarif sonnenHome EnergyDynamic nutzt, kann durch die automatische Preisoptimierung der sonnenBatterie noch mehr Stromkosten sparen.
Denn: Die sonnenBatterie kann nicht nur Strom aus der PV-Anlage aufnehmen, sondern auch direkt aus dem Netz. Mit der Preisoptimierung lädt die Batterie automatisch Netzstrom in Zeitfenstern mit niedrigen (oder sogar negativen) Strompreisen – natürlich nur dann, wenn die Produktion der eigenen PV-Anlage nicht ausreicht.
Mit einem dynamischen Stromtarif können Sie mit einem prognosebasiert ladenden Stromspeicher also auch an bewölkten Tagen oder im Winter Stromkosten sparen. Und sogar der Einsatz eines Stromspeichers ohne eigene PV-Anlage kann sich finanziell lohnen.
Die automatische Preisoptimierung für die sonnenBatterie lässt sich mit wenigen Klicks direkt in der sonnen App aktivieren.
Fazit: Warum sich prognosebasiertes Laden auszahlt
Prognosebasiertes Laden ist ein wichtiger Baustein für ein intelligentes Energiemanagementsystem. Statt Energie nur zu speichern, denkt die Batterie mit und berücksichtigt Wettervorhersagen und Ihren Stromverbrauch, um zum optimalen Zeitpunkt zu laden. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Einspeiseleistung und die Lebensdauer der Batterie aus – es hilft außerdem der Energiewende. Und mit einem dynamischen Stromtarif können Sie dank prognosebasiertem Laden sogar Stromkosten sparen.
Wer heute in einen Heimspeicher investiert, sollte nicht auf Prognosefunktionen verzichten. Damit machen Sie Ihre Anlage nicht nur effizienter, sondern zukunftssicher. Entdecken Sie jetzt, wie prognosebasiertes Laden mit der sonnenBatterie funktioniert – und wie Sie damit das Beste aus Ihrer PV-Anlage und Ihrem Stromtarif herausholen.