Oktober 2025

Was ist eine Steuerbox? Steuerung für Solaranlagen

Die Steuerbox ist entscheidend für die intelligente Steuerung von Solaranlagen und spielt eine Schlüsselrolle für die dezentrale Energiewende: Dank Steuerbox kann das Risiko der Überlastung von Stromnetzen besser reduziert werden. Besonders wichtig für neue Solaranlagen: Seit dem Solarspitzengesetz sind Smart Meter und eine Steuerbox mit bestandenem Fernsteuerungstest oft eine Voraussetzung, um die automatische Einspeisebegrenzung von neuen PV-Anlagen auf 60 % der Anlagenleistung aufzuheben. Eine Alternative zur 60% Drosselung stellt z. B. eine Direktvermarktung über die sonnenFlat direkt dar, was wir in diesem Artikel genauer erklären. Erfahren Sie jetzt, wie eine Steuerbox genau funktioniert und was Sie für Anlagenbesitzer bedeutet.

Fernsteuerungstechnik für Solar: Was ist eine Steuerbox und wie funktioniert sie?

Eine Steuerbox ist ein Gerät, das Steuerbefehle des Netzbetreibers an die Photovoltaikanlage übermittelt, etwa zur Reduzierung der Einspeiseleistung. Eine Steuerbox ermöglicht dem Netzbetreiber die Einspeisung bei Bedarf aus der Ferne zu reduzieren oder abzuschalten -wenn z. B. zu viel Strom im Netz ist und weitere Einspeisung zur Netzüberlastung führen könnte. Im Zusammenspiel mit einem Smart Meter hilft die Steuerbox daher u. a., Netzüberlastung zu reduzieren.

Funktionsweise der Steuerbox: Dezentrale Steuerung durch Netzbetreiber

Eine Steuerbox – häufig auch Steuerungseinheit oder CLS-Steuerbox genannt (CLS = Controllable Local System) – ist ein Gerät, das an das intelligente Messsystem (Smart Meter) einer Solaranlage angebunden wird. Es empfängt über ein sicheres Kommunikationsnetz Steuerbefehle des Netzbetreibers. Ein Wechselrichter mit Einspeisebegrenzung setzt diese Befehle um und verhindert so, dass das Stromnetz überlastet wird.

Die Steuerbox dient sozusagen als „verlängerter Arm“ des Netzbetreibers: Sie versetzt diesen in die Lage, einzelne Anlagen gezielt zu regeln bzw. abzuregeln. Die Vorteile auf Seiten des Netzbetreibers: eine flexiblere dezentrale Produktionsplanung, weniger Stromverschwendung und ein stabileres Stromnetz.

Zusammenspiel von Steuerbox und Smart Meter

Damit die Steuerbox ihre Funktion erfüllen kann, ist ein intelligentes Messsystem (Smart Meter) erforderlich. Dieses besteht aus einem digitalen Stromzähler (moderne Messeinrichtung) und einem Smart-Meter-Gateway. Der digitale Zähler erfasst die Stromflüsse mit hoher zeitlicher Auflösung, das Gateway übernimmt die gesicherte Kommunikation mit den zuständigen Stellen und überträgt die Messdaten sowie ggf. Steuerbefehle an die Steuerbox.

Die Steuerbox wird in dieses System eingebunden und nutzt die bestehende Kommunikationsinfrastruktur für eine intelligente Steuerung der Photovoltaikanlage.

Warum ist eine Fernsteuerung für Photovoltaik notwendig?

Die Steuerbox ist ein Schlüsselbaustein für ein stabiles Stromnetz im Zeitalter der dezentralen Energieerzeugung. Sie verhindert Netzüberlastungen und ist in vielen Fällen eine Voraussetzung, um die Einspeiseleistung einer PV-Anlage voll auszunutzen. Seit das Solarspitzengesetz in Kraft getreten ist, ist sie damit von großer Bedeutung.

Dank Steuerbox: Netzstabilität sichern und Netzüberlastungen vorbeugen

Immer mehr Haushalte erzeugen ihren eigenen PV Strom. Das ist ein Erfolg für die Energiewende, bringt das Netz jedoch an seine Grenzen. Ohne zentrale Steuerung kann es zu Überlastungen im Stromnetz kommen, wenn zu viel Strom gleichzeitig eingespeist wird.

Für den Netzbetreiber ist die Steuerbox deshalb ein wichtiges Instrument: Sie erlaubt es, einzelne Anlagen gezielt zu regeln – etwa bei hoher Sonneneinstrahlung, wenn mehr Strom produziert als verbraucht wird. So lassen sich Lastspitzen abfangen, ohne pauschal alle Einspeisungen zu drosseln.

In der dezentralen Energiewelt von morgen sind solche Steueroptionen essenziell, um Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig gewinnen dezentrale Solarstromspeicher für die Energiewende immer mehr an Bedeutung. Denn wer zu viel produzierten Strom für den Eigenverbrauch speichern kann, profitiert besonders. Lesen Sie auch, warum sich Eigenverbrauch mehr lohnt als Volleinspeisung.

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Negative Strompreise: Einfluss der Steuerbox

Ein weiterer Grund für die zunehmende Relevanz der Steuerbox: Seit dem Inkrafttreten des Solarspitzengesetzes am 25. Februar 2025 erhalten Photovoltaikanlagen, die ab diesem Datum in Betrieb genommen wurden, in Zeiten negativer Strompreise keine Einspeisevergütung mehr nach dem EEG. Dies gilt für neue Anlagen, die ab diesem Stichtag in Betrieb genommen wurden.

Das bedeutet: Produzieren diese neuen Anlagen Strom zu Zeiten negativer Börsenstrompreise, erhalten ihre Betreiber in diesen Stunden keine Vergütung für die Einspeisung – ein weiterer Anreiz für einen Stromspeicher und den Eigenverbrauch von PV-Strom, wenn Sie über eine neue PV-Anlage nachdenken – und auch für Bestandsanlagen ist ein Stromspeicher eine sinnvolle Ergänzung.

Die Steuerbox hilft ansonsten generell dem Strommarkt, das Vorkommen negativer Strompreise zu reduzieren. Durch die gezielte Steuerung einzelner Anlagen kann die Netzlast reduziert und die Einspeisung an die Nachfrage angepasst werden – bevor es zu negativen Strompreisen oder Netzüberlastung kommt.

60 % Drosselung der PV Anlage und die Steuerbox

Für neue PV-Anlagen, die nach dem 25.02.2025 installiert wurden, gilt die Pflicht zur Installation von intelligenten Messsystemen (Smart Metern) und Steuerboxen. Für jede dieser neuen Anlage ab 2 kW ist ein intelligentes Messsystem Pflicht.  Für Solaranlagen ab 7 kW oder für Solaranlagen mit Solarspeicher muss zukünftig die Steuerbarkeit gewährleistet sein. Das gilt im Übrigen auch für Bestandsanlagen. Hier kommt jedoch der Netzbetreiber laut aktuellem Stand erst in den nächsten Jahren auf Betreiber von Bestandsanlagen zu.

Sie interessieren sich für eine neue Solaranlage, gegebenenfalls mit einem Stromspeicher.

Dann ist folgende Info für Sie wichtig: Neue Solaranlagen ohne Smart Meter und ohne Steuerbox, die nach dem Stichtag 25.02.2025 in Betrieb genommen werden und die einen Fernsteuerungstest noch nicht bestanden haben, trifft eine Photovoltaik-Einspeisebegrenzung auf 60 % der installierten Leistung der PV-Module. Es muss dann eine Abregelung der Solaranlage stattfinden und Sie dürfen dann zunächst nur 60 % ihrer Leistung ins Netz einspeisen, bis ein intelligentes Messsystem und eine Steuerbox eingebaut wurden und ein Fernsteuerungstest durch den Netzbetreiber erfolgreich war. Betroffen sind hier Anlagen zwischen 2 bis 100 kWp. Ältere Solaranlagen, die vor dem 25.02.2025 in Betrieb genommen wurden, trifft diese 60 % Drosselung nicht.

Eine Alternative zu dieser Drosselung, wenn Sie diese Bedingungen mit einer neuen PV-Anlage nicht erfüllen, ist die Direktvermarktung. Mit der Anschaffung einer sonnenBatterie haben sie die Möglichkeit, den zusätzlichen Stromvertrag sonnenFlat direkt abzuschließen und Zugang zur Direktvermarktung zu erhalten. Um die Direktvermarktung des überschüssigen Stroms zu ermöglichen, müssen dabei die Messwerte kontinuierlich erfasst werden. Dafür wird ein intelligenter Zähler bzw. Smart Meter („iMSys“) benötigt. Erfahren Sie jetzt mehr zur Direktvermarktung mit sonnen.

Wenn Ihre Anlage mit der sonnenFlat direkt in die Direktvermarktung wechselt, muss die Einspeiseleistung ihrer PV Anlage nicht mehr auf 60 % gedrosselt werden. Denn in der Direktvermarktung gibt es keine 60 % Drosselung für Solaranlagen. Für alle genauen Details dazu schauen Sie sich gerne auch unseren Artikel zur EnWG-Novelle (auch bekannt als Solarspitzengesetz) an sowie unsere FAQ zur sonnenFlat direkt.

Unsere langjährige Erfahrung, den PV-Strom der sonnenCommunity an der Strombörse zu handeln, erleichtert die Anmeldeprozesse für Sie stark. Neben den lukrativen Stromvertragskonditionen für Ihren zusätzlich benötigen Netzstrom vermeiden sie mit der sonnenFlat direkt die 60 % Regulierung Ihrer Photovoltaikanlage. Keine Abregelung.

Fazit: Was macht eine Steuerbox?

Wer das volle Potenzial seiner PV-Anlage nutzen möchte, kommt am Thema Steuerbarkeit nicht vorbei. Ob gesetzlich gefordert oder freiwillig eingebaut: Die Steuerbox bietet klare Vorteile für Netzstabilität, Wirtschaftlichkeit und Flexibilität.

Für viele PV-Anlagenbetreiber lohnt sich die Investition in eine Steuerbox schon heute – insbesondere dann, wenn sie die 60-%-Einspeisebegrenzung für Photovoltaik vermeiden wollen. Ansonsten ist der Wechsel in die Direktvermarktung mit einer sonnenBatterie und der sonnenFlat direkt eine spannende Alternative. Wenn Ihre Anlage mit der sonnenFlat direkt in die Direktvermarktung geht, muss Ihre Einspeiseleistung unter den meisten Voraussetzungen nicht mehr auf 60 Prozent reduziert werden. Damit besteht die Möglichkeit, nicht unter die 60% Drosselung für Solaranlagen zu fallen.

Unsere Empfehlungen für Betreiber von PV-Anlagen:

• Bei Neuinstallationen mitdenken: Wer eine neue Anlage plant, sollte die Integration der Steuerbox direkt berücksichtigen – idealerweise in Kombination mit einem intelligenten Messsystem (Smart Meter).

• Speicher nicht vergessen: In Kombination mit einem Stromspeicher wie der sonnenBatterie und dem passenden Tarif können Betreiber ihre Eigenverbrauchsquote erhöhen und sich noch unabhängiger von steigenden Strompreisen machen.

• Direktvermarktung als Alternative: Wer eine 60% Drosselung umgehen möchte, kann mit Lösungen wie der sonnenFlat direkt und der Direktvermarktung die 60-%-Regelung umgehen. Lassen Sie sich von uns dazu kostenlos beraten, wie Sie dies mit einer sonnenBatterie erreichen können. Fordern Sie dazu jetzt ein unverbindliches Angebot an.

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